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© Andreas Hottenrott title Mietwagen-Schnäppchen von Alamo title

Paranormal Skis: Skier nicht von dieser Welt

Nicht jeder glaubt an das Übernatürliche, in Smithers wird das Paranormale aber fantastische Powder-Realität. Dort hat James Fisher die Firma „Paranormal Skis“ gegründet. Wie Ufos fliegen seine handgemachten Kunstwerke sogar schon durch Heliski-Areale.

Der Geruch von Holz und Kleber liegt in der Luft. Aus einem kleinen Radio dröhnt dumpf Heavy Metal herüber, hin und wieder mischt sich das Summen von Maschinen in die Gitarrenriffs. Ski mit Abbildungen von Alienköpfen und Wölfen lehnen an der Wand. In einer Ecke steht ein kleiner Kühlschrank, gefüllt mit verschiedenen Biersorten, alles Aufmerksamkeiten zufriedener Kunden. Das ist die Werkstatt von James Fisher. Hier arbeitet er an außergewöhnlich guten Skiern. An paranormalen Skiern.

James ist ein echter Tüftler, der Know-how in der Skibranche gesammelt hat, dann aber sein eigenes Geschäft auf die Beine stellen wollte. Bei seinen Fähigkeiten macht das durchaus Sinn: Die Form der Skier entspringt dem Fachwissen, das Design der Kreativität des Multitalents. Sogar Maschinen und Werkzeuge fertigt er teilweise selbst an.

Paranormal Skis: Zukunftsweisende Begegnung

Ein Haus mit ausreichend Platz dahinter für seine Werkstatt fand er in Smithers. Schwerer tat er sich fast mit der Findung des passenden Namens für sein Unternehmen. „Wir haben mit einem Brainstorming und einer Millionen schlechten Ideen angefangen“, lacht James. „‚Paranormal Skis‘ klang gut, weil ich das übernatürliche Thema mag, man sich den Namen leicht merken kann und zudem der Wortwitz mit ‚pair of normal ski‘ funktioniert.“ Zudem habe der Alienkopf als Logo einen hohen Wiedererkennungswert. Als James einen Alienkopf in einem Restaurant sah, unter dem „the future“ stand, war die Sache beschlossen.

Was dann folgte, waren endlose Stunden des Anfertigens, des Ausprobierens, des Ausbesserns, im Schnee, in der Werkstatt. Den perfekten Ski gebe es nicht, sagt James, aber den perfekten Ski für eine bestimmte Person, für bestimmte Vorlieben und Bedürfnisse. „Auch wenn ich den Vergleich eigentlich nicht mag, fast ist es wie bei Subway. Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon, nicht ganz custom, aber personalisiert.“

In der Werkstatt von James entstehen großartige Ski in Handarbeit. © A. Hottenrott

Bei seiner Arbeit lässt er größte Sorgfalt walten. „Schließlich mache ich die Ski für Leute, die ich kenne, mit denen ich gesprochen habe“, sagt James. „Da will ich einen guten Job abliefern. Vielleicht gebe ich mir sogar mehr Mühe, als ich sollte.“ Mit dem Trocknen des Klebers dauert es knapp eine Woche, bis ein Paar Ski fertig ist. Von Jahr zu Jahr gehe es schneller.

Heliski- und Catski-Unternehmen als Kunden

Und von Jahr zu Jahr finden mehr Leute heraus, was da in einer Werkstatt in Smithers überhaupt passiert. „Viel Werbung mache ich aber nicht“, sagt James, auf den mittlerweile sogar Heliski- und Catski-Lodges aufmerksam geworden sind. Insgesamt wachse das Unternehmen in einem sehr angenehmen Tempo. „Nur zehn Prozent über dem, was ich handhaben kann“, grinst er.

An seinen Skiern erkennt man, dass James ein Faibles für Mystisches hat. © A. Hottenrott

Bald sollen Angestellte hinzukommen, auch über neue Produktionsräume denkt der Skibauer nach. Zudem ist neben zwei weiteren Modellen ein Snowboard in Planung. Bei einer neuen Grafik bekam James zuletzt einen Denkanstoß. „Ein Freund von mir mochte die ‚Pack of Wolves‘-Ski, seiner Tochter war das Motiv aber zu gruselig. Es sollte etwas freundlicher sein – so sind die ‚Husky‘-Ski entstanden.“

Einen „Dayjob“ hat James nicht, jedenfalls nicht ausschließlich. „Auch einen Nightjob, einen Weekendjob… Ich stehe um halb sechs auf und freue mich, zur Arbeit zu gehen. Denn für mich fühlt es sich nicht wie Arbeit an.“ Jemand habe ihm einmal geraten, einen Job zu finden, den er mag, dann würde er keinen einzigen Tag in seinem Leben arbeiten müssen. „Und genauso geht es mir. Wenn ich Ski teste, aber auch, wenn ich hier arbeite, Musik höre und Leute vorbeikommen.“

Keine Lust auf Geisterjäger

Einen Nachteil bringt Paranormal Skis allerdings mit sich. „Es melden sich viele Spinner“, erzählt James, „zuletzt Geisterjäger aus Louisiana, die an einer Kooperation interessiert waren.“ Er lehnte dankend ab. Wozu auch auf die Jagd nach paranormalen Phänomenen gehen? Um die zu entdecken, genügt James schließlich ein Blick auf das, was unter seinen Füßen durch den Schnee pflügt. Auch wenn seine UFOs – oder USOs, unbekannte Ski-Objekte – mittlerweile gar nicht mehr so unbekannt sind.

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